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200.🎉 Das Bushido des Bitcoin

von Aleksandar Svetski – Originaltitel: «The Bushido of Bitcoin«

«Eine neue Energie beginnt sich zu manifestieren, und mit ihr beginnen wir ein neues heroisches Zeitalter. Um in dieser neuen Welt zu gedeihen, brauchen wir jedoch neue Strategien. Einen neuen Code, nach dem wir leben. Ein Bushido … von Bitcoin.»

(Aleksandar Svetski)

Aleksandar Svetski’s in Kürze erscheinendes neues Buch «Bushido of Bitcoin» setzt bei dem an, was die Vorlesungen #195+#196 (Brandon Quittem’s „Bitcoin und die Rhythmen der Geschichte“) als mögliches Szenario für ein neues Zeitalter aufzeigen: ‍„Was passiert, wenn Bitcoin gewinnt?“
‍Werden diejenigen, die dann an die Spitze aufsteigen, zu einer neuen parasitären Klasse oder zu selbstverliebten Nichtsnutzen? Oder werden sie zu Männern und Frauen der Tugend? Er meint, dass es nicht ausreicht, nur zu sagen: „Bitcoin fixes this.“ Sondern wir müssen aktiv Tugenden entwickeln und verkörpern, die zu einer Kultur der Exzellenz, wie er das nennt, führen. Für diese aber benötigen wir dann auch neue Regeln, damit der Mensch während dieses neuen Zyklus zu neuen Höhenflügen seiner Entwicklung ansetzen kann. Diese Regeln findet der Autor in der japanischen Tradition des Bushido und beschreibt jene Tugenden, die notwendig sind, um die Zivilisation zurückzuerobern und wieder aufzubauen – und zwar auf einem Bitcoin-Standard. Für unsere Vorlesungsreihe hat Aleksandar uns netterweise einige Auszüge seines bemerkenswerten Buches zur Verfügung gestellt…

Das Bushido des Bitcoin von Aleksandar Svetski - Vorlesung im Bitcoin-Podcast BitcoinAudible.DE!
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142a. Ist Geld die Wurzel allen Übels? (Volltext)

von Ayn Rand – aus ihrem Roman «Der freie Mensch» (a.k.a. «Atlas Shrugged»)

Ayn Rand’s Buch «Atlas Shrugged» (engl.) / «Der freie Mensch» (deutsch)

[Dies ist der übersetzte Volltext zum Lesen – hier geht es zur vorgelesenen AUDIO-Version!]

„Sie glauben also, Geld sei die Wurzel allen Übels?“, sagte Francisco d’Anconia. „Haben Sie jemals danach gefragt, was die Wurzel des Geldes ist? Geld ist ein Tauschmittel, das nur so lange existiert, wie es Waren gibt und Menschen, die sie produzieren können. Geld ist die materielle Form des Grundsatzes, dass Menschen, die miteinander handeln wollen, einen Wert für einen Gegenwert eintauschen müssen. Geld ist nicht das Werkzeug der Schmarotzer, die Anspruch auf Ihre Produkte erheben, indem sie Tränen vergießen, oder das der Plünderer, die es Ihnen mit Gewalt entreißen. Geld wird ausschließlich durch die Menschen ermöglicht, die etwas produzieren. Ist es das, was Sie als Übel bezeichnen?

Wenn Sie Geld als Bezahlung für Ihre Leistungen annehmen, tun Sie das nur in der Überzeugung, dass Sie es für das Produkt der Leistungen anderer eintauschen können. Nicht die Schmarotzer und die Plünderer sind es, die dem Geld Wert verleihen. Weder ein Meer aus Tränen noch alle Gewehre der Welt können diese Stücke Papier in Ihrem Portemonnaie in das Brot verwandeln, das Sie morgen zum Leben brauchen. Diese Stücke Papier, die das Gold ersetzen, stellen ein Versprechen dar – Ihren Anspruch auf die Tatkraft der produktiven Menschen. Ihr Portemonnaie steht für Ihre Hoffnung, dass es irgendwo in der Welt um Sie herum Menschen gibt, die diesem moralischen Prinzip, das die Wurzel des Geldes ist, gehorchen. Ist es das, was Sie als Übel bezeichnen?

Haben Sie sich je gefragt, was die Wurzel der Produktion ist? Sehen Sie sich einen Stromgenerator an und wagen Sie, sich zu sagen, dass er durch die reine Muskelkraft nicht denkender Rohlinge geschaffen wurde. Versuchen Sie, ohne das überlieferte Wissen von Menschen, denen dies zum ersten Mal gelungen ist, ein Weizenkorn wachsen zu lassen. Versuchen Sie, Ihre Nahrung allein durch körperliche Bewegungen zu beschaffen – und Sie werden sehen, dass der menschliche Verstand die Wurzel aller produzierten Waren und allen Reichtums, den es je auf der Erde gegeben hat, ist. Sie aber sagen, dass Geld von den Starken zulasten der Schwachen gemacht wird? Welche Stärke meinen Sie? Es ist nicht die Stärke von Waffen oder Muskeln. Reichtum ist das Produkt der menschlichen Fähigkeit zu denken. Wird Geld also von dem Menschen, der einen Motor erfindet, zulasten derer gemacht, die ihn nicht erfunden haben? Wird Geld von den intelligenten Menschen zulasten der Dummköpfe gemacht? Von den fähigen Menschen zulasten der inkompetenten? Von den Fleißigen zulasten der Faulen?

Geld wird gemacht, bevor Plünderer oder Schmarotzer es sich aneignen können – gemacht durch den Einsatz jedes ehrlichen Menschen, jeweils nach Maßgabe seiner Fähigkeiten. Ein ehrlicher Mensch weiß, dass er nicht mehr konsumieren kann, als er produziert hat.

Mithilfe von Geld zu handeln, ist der Kodex der Menschen guten Willens. Geld beruht auf dem Grundsatz, dass jeder Mensch der Besitzer seines Verstandes und seiner Leistung ist. Geld erlaubt keiner Macht außer der freiwilligen Entscheidung des Menschen, der bereit ist, seine eigenen Leistungen dagegen einzutauschen, den Wert Ihrer Leistung zu bestimmen. Geld erlaubt Ihnen, für Ihre Waren und Ihre Arbeit die Gegenleistung zu erhalten, die sie den Menschen, die sie kaufen, wert sind, aber nicht mehr als das. Geld erlaubt keine Geschäfte außer jenen, von denen beide Seiten nach ihrer eigenen Einschätzung profitieren. Geld fordert von Ihnen die Erkenntnis, dass die Menschen zu ihrem eigenen Vorteil arbeiten müssen, nicht zu ihrem Nachteil, für ihren Gewinn, nicht ihren Verlust; die Erkenntnis, dass sie keine Lasttiere sind, nur geboren, um die Bürde Ihres Elends zu tragen; dass Sie ihnen Werte anbieten und nicht Wunden zufügen müssen; dass das gemeinsame Band zwischen den Menschen nicht der Austausch von Leiden ist, sondern der Austausch von Waren.

Geld erfordert, dass Sie verkaufen, und zwar nicht Ihre Schwäche an die menschliche Dummheit, sondern Ihr Talent an die menschliche Vernunft; es erfordert, dass Sie kaufen, und zwar nicht das Minderwertigste, das Sie finden können, sondern das Beste, das Sie für Ihr Geld bekommen. Und wenn die Menschen Handel treiben und Vernunft, nicht Gewalt ihren obersten Schiedsrichter sein lassen, wird das beste Produkt gewinnen, die beste Leistung, der Mensch mit dem besten Urteilsvermögen und dem größten Können – und die Produktivität eines Menschen wird die Höhe seines Lohns bestimmen. Das ist der Lebenskodex, dessen Werkzeug und Symbol Geld ist. Ist es das, was Sie als Übel betrachten?

Doch Geld ist nur ein Werkzeug. Es kann Sie bringen, wohin Sie wollen, aber es kann Sie nicht als Fahrer ersetzen. Es gibt Ihnen die Mittel, Ihre Wünsche zu befriedigen, aber es wird Ihnen keine Wünsche schenken. Geld ist die Geißel jener Menschen, die das Gesetz der Kausalität umkehren wollen – Menschen, die den Verstand ersetzen wollen, indem sie die Produkte des Verstandes an sich reißen. Geld wird dem Menschen, der keine Vorstellung von dem hat, was er will, kein Glück bescheren, Geld wird ihm keinen Wertekodex geben, wenn er nicht erkennen will, was für ihn Wert hat, und Geld wird ihm kein Ziel schenken, wenn er nicht entscheiden will, was er sucht. Geld kann dem Narren keine Intelligenz kaufen, dem Feigling keine Bewunderung und dem Taugenichts keinen Respekt. Der Mann, der versucht, die Köpfe derer, die ihm überlegen sind, zu kaufen und sich dienstbar zu machen, und sein Geld als Ersatz für sein Urteilsvermögen einsetzt, wird am Ende zum Opfer der ihm Unterlegenen. Die intelligenten Menschen werden ihm den Rücken zukehren, während die Betrüger und Ganoven in Scharen auf ihn zukommen, angelockt durch ein Gesetz, das er noch nicht entdeckt hat: dass ein Mensch seinem Geld gewachsen sein muss. Ist das der Grund, warum Sie es Übel nennen?

Nur ein Mensch, der ihn nicht braucht, ist bereit, Reichtum zu erben – der Mensch, der sein eigenes Vermögen erwerben würde, ganz gleich unter welchen Voraussetzungen. Wenn ein Erbe seinem Geld gewachsen ist, dient es ihm; wenn nicht, zerstört es ihn. Doch Sie sehen zu und schreien, das Geld habe ihn verdorben. Hat es das? Oder hat er das Geld verdorben? Beneiden Sie keinen wertlosen Erben; sein Reichtum gehört nicht Ihnen, und Sie hätten damit nichts Besseres getan. Denken Sie nicht, dass es unter Ihnen hätte verteilt werden sollen; die Welt mit fünfzig statt mit einem Parasiten zu belasten, würde das ungenutzte Potenzial, das das Vermögen war, nicht wieder zurückbringen. Geld ist eine lebendige Kraft, die ohne ihre Wurzel stirbt. Geld dient keinem Verstand, der ihm nicht gewachsen ist. Ist das der Grund, warum Sie es Übel nennen?

Geld ist Ihre Überlebensgrundlage. Das Urteil, das Sie über die Quelle Ihres Lebensunterhaltes fällen, ist das Urteil, das Sie über Ihr Leben fällen. Wenn die Quelle verdorben ist, haben Sie Ihr eigenes Leben verurteilt. Haben Sie Ihr Geld durch Betrug erlangt? Indem Sie menschliche Laster oder Dummheit begünstigt haben? Indem Sie Einfaltspinseln in der Hoffnung geschmeichelt haben, mehr herauszubekommen, als Ihre Fähigkeiten verdienen? Indem Sie Ihre Maßstäbe herabgesetzt haben? Indem Sie für Kunden, die Sie verachten, Arbeit verrichtet haben, die Sie hassen? In diesem Fall wird Ihnen kein Cent Ihres Geldes auch nur einen Augenblick lang Freude schenken. Dann werden die Dinge, die Sie kaufen, keine Belohnung für Sie sein, sondern ein Vorwurf, keine Errungenschaft, sondern eine Erinnerung an Ihre Schande. Dann werden Sie schreien, dass Geld schlecht ist. Schlecht, weil es Ihre Selbstachtung nicht ersetzen kann? Schlecht, weil es Sie Ihre Verworfenheit nicht genießen lässt? Ist das die Wurzel Ihres Hasses auf Geld?

Geld wird immer eine Folge bleiben und Sie nicht als Ursache ersetzen. Geld ist das Produkt von Tugend, aber es wird Ihnen weder Tugend verleihen noch Sie von Ihren Lastern befreien. Geld schenkt Ihnen nichts Unverdientes, weder im materiellen noch im geistigen Sinne. Ist dies die Wurzel Ihres Hasses auf Geld? Oder wollten Sie sagen, dass die Liebe zum Geld die Wurzel allen Übels ist?

Etwas zu lieben bedeutet, sein Wesen zu kennen und zu lieben. Geld zu lieben bedeutet, die Tatsache zu kennen und zu lieben, dass Geld das Produkt der besten Kräfte in Ihnen ist und der Schlüssel zum Tausch Ihrer Leistung gegen die Leistung der Besten unter den Menschen. Der Mensch, der seine Seele für fünf Cent verkauft, ist derjenige, der seinen Hass auf das Geld am lautesten verkündet – und er hasst es mit gutem Grund. Diejenigen, die das Geld lieben, sind bereit, dafür zu arbeiten. Sie wissen, dass sie in der Lage sind, es sich zu verdienen. Lassen Sie mich Ihnen einen Hinweis geben, worin sich der Charakter der Menschen zeigt: Der Mensch, der Geld verurteilt, hat es unehrenhaft erlangt; der Mensch, der es respektiert, hat es sich verdient. Laufen Sie vor jedem Menschen davon, der Ihnen sagt, Geld sei böse. An dieser Aussage erkennt man, dass sich ein Plünderer nähert.

Solange die Menschen gemeinsam auf der Erde leben und ein Tauschmittel brauchen, ist der einzige Ersatz für Geld die Mündung einer Feuerwaffe. Doch Geld verlangt Ihnen die höchsten Tugenden ab, wenn Sie es verdienen oder behalten wollen. Menschen, die keinen Mut, keine Würde oder Selbstachtung besitzen, Menschen, die kein moralisches Verständnis dafür haben, dass sie ein Recht auf ihr Geld haben und nicht bereit sind, es zu verteidigen, wie sie ihr Leben verteidigen würden, Menschen, die sich dafür entschuldigen, reich zu sein, werden nicht lange reich bleiben. Sie sind die natürliche Beute für all die Schwärme von Plünderern, die sich jahrhundertelang hinter Steinen verbergen und bei der ersten Witterung eines Menschen hervorkriechen, der für seine Schuld, ein Vermögen zu besitzen, um Verzeihung fleht. Sie werden sich beeilen, ihn von seiner Schuld zu befreien – und von seinem Leben, wie er es verdient. Dann werden Sie den Aufstieg der Menschen mit Doppelmoral erleben, der Menschen, die vom Plündern leben, aber auf jene zählen, die vom Handel leben und den Gegenwert für das von den Plünderern erbeutete Geld schaffen – der Trittbrettfahrer der Tugend. In einer moralischen Gesellschaft wären sie die Verbrecher, und die Gesetze würden Sie vor ihnen schützen.

Aber wenn eine Gesellschaft Verbrechen und Plünderung – dass Menschen Gewalt anwenden, um das Vermögen unbewaffneter Opfer an sich zu reißen – für rechtmäßig erklärt, dann wird das Geld zum Rächer seines Schöpfers. Diese Plünderer halten es für sicher, wehrlose Menschen auszurauben, sobald sie ein Gesetz verabschiedet haben, das sie entwaffnet. Aber ihre Beute wird zum Köder für andere Plünderer, die sie ihnen auf dieselbe Weise entreißen, mit der sie sie erbeutet haben. Dann gewinnen das Rennen nicht jene mit dem größten produktiven Vermögen, sondern jene, die am gnadenlosesten Gewalt anwenden. Wenn Gewalt der Maßstab ist, siegt der Mörder über den Taschendieb. Und dann versinkt diese Gesellschaft in Trümmern und Gemetzel.

Möchten Sie wissen, wann dieser Tag kommen wird? Beobachten Sie das Geld. Geld ist das Tugendbarometer einer Gesellschaft. Wenn Sie sehen, dass Handelsgeschäfte nicht mehr durch gegenseitiges Einverständnis, sondern durch Zwang zustande kommen; wenn Sie sehen, dass Sie, um etwas produzieren zu können, die Erlaubnis jener einholen müssen, die nichts produzieren; wenn Sie sehen, dass das Geld jenen zufließt, die nicht mit Waren, sondern mit Gefälligkeiten handeln; wenn Sie sehen, dass Menschen durch Betrug und Beziehungen anstatt durch Arbeit reich werden und Ihre Gesetze Sie nicht vor ihnen schützen, sondern umgekehrt; wenn Sie sehen, dass Korruption belohnt und Ehrlichkeit zur Selbstaufopferung wird – dann wissen Sie, dass Ihre Gesellschaft verloren ist.

Geld ist ein so edles Mittel, dass es nicht mit Waffen konkurriert und keine Kompromisse mit Brutalität eingeht. Es wird nicht zulassen, dass ein Land als eine Mischung aus Besitz und Beute überlebt. Immer wenn unter den Menschen Zerstörer aufgetaucht sind, haben sie damit begonnen, das Geld zu zerstören, denn Geld ist der Schutz des Menschen und die Grundlage moralischen Daseins. Zerstörer beschlagnahmen Gold und hinterlassen seinen Besitzern einen wertlosen Haufen Papier. So werden alle objektiven Maßstäbe zerstört, und der Mensch wird der willkürlichen Macht willkürlich festgelegter Werte ausgeliefert. Gold war ein objektiver Wert, ein Äquivalent produzierten Reichtums. Papiergeld ist ein Pfandbrief auf Reichtum, den es nicht gibt, abgesichert durch eine Feuerwaffe, die auf diejenigen gerichtet ist, von denen erwartet wird, dass sie ihn produzieren. Papiergeld ist ein Scheck, der von legalen Plünderern auf ein Konto ausgestellt wird, das ihnen nicht gehört: die Tugend der Opfer. Es wird der Tag kommen, an dem der Scheck platzt, weil das Konto überzogen ist.

Wenn Sie das Böse zur Überlebensgrundlage gemacht haben, erwarten Sie nicht, dass die Menschen gut bleiben. Erwarten Sie nicht, dass sie treu zu ihrer Moral stehen und dann ihr Leben geben, um zum Futter des Unmoralischen zu werden. Erwarten Sie nicht von ihnen, dass sie produzieren, wenn Produktion bestraft wird und Plünderei belohnt. Fragen Sie nicht: ‚Wer zerstört die Welt?‘ Sie selbst sind es. Sie leben inmitten der größten Errungenschaften der größten produktiven Zivilisation, und Sie fragen sich, warum sie ringsum zusammenbricht, während Sie ihren Lebenssaft verdammen – das Geld. Sie betrachten Geld mit den Augen von Wilden und wundern sich, warum der Dschungel wieder bis an den Rand Ihrer Städte vorgedrungen ist. Im Laufe der Menschheitsgeschichte wurde das Geld immer wieder von Plünderern der einen oder anderen Sorte beschlagnahmt, deren Namen variierten, deren Methode jedoch unverändert geblieben ist: Reichtum durch Gewalt in ihren Besitz zu bringen und seine Besitzer gefesselt, erniedrigt, verleumdet und entehrt zurückzulassen. Diese Phrase über das Übel des Geldes, die Sie mit solch selbstgerechter Unbekümmertheit aussprechen, stammt aus einer Zeit, in der Reichtum durch die Arbeit von Sklaven erschaffen wurde – Sklaven, die die Abläufe wiederholten, die einst ein kluger Kopf ersonnen hatte und die dann jahrhundertelang nicht mehr verbessert wurden. Solange unter Zwang produziert und Reichtum durch Eroberung erlangt wurde, gab es wenig zu erobern. Und doch haben die Menschen die Plünderer über Jahrhunderte der Stagnation und des Hungers als Aristokraten des Schwertes gepriesen, als gebürtige Aristokraten, als Aristokraten von Amts wegen – und die Produzenten als Sklaven, als Händler, als Ladenbesitzer und als Industrielle verachtet.

Zum Ruhme der Menschheit gab es zum ersten und letzten Mal in der Geschichte ein Land des Geldes – und ich kann mir keine höhere, ehrwürdigere Auszeichnung für Amerika vorstellen, denn es bedeutet: ein Land der Vernunft, der Gerechtigkeit, der Freiheit, der Produktion, der Leistung. Zum ersten Mal wurden der Verstand des Menschen und das Geld befreit, und es gab keine eroberten Reichtümer, sondern nur erarbeitete Reichtümer, und statt Schwertkämpfern und Sklaven tauchte der echte Schöpfer von Reichtum auf, der größte Arbeiter, der höchste Mensch – der Selfmademan, der amerikanische Industrielle. Wenn ich die stolzeste Eigenschaft der Amerikaner nennen sollte, würde ich – weil darin alle anderen enthalten sind – die Tatsache wählen, dass sie das Volk waren, das den Ausdruck ‚Geld machen‘ geprägt hat. In keiner anderen Sprache oder Nation wurden diese Worte jemals zuvor verwendet; die Menschen hatten Reichtum stets als statische Größe betrachtet – etwas, das erobert, erbettelt, geerbt, geteilt, geplündert oder als Gefälligkeit erlangt wurde. Die Amerikaner haben als Erste verstanden, dass Reichtum geschaffen werden muss. Die Worte ‚Geld machen‘ beinhalten den Kern der menschlichen Moral. Und doch waren es genau diese Worte, für die die Amerikaner von den zerrütteteten Kulturen auf den Kontinenten der Plünderer angeprangert wurden. Mittlerweile hat die Überzeugung der Plünderer Sie so weit gebracht, dass Sie Ihre stolzeste Errungenschaft als einen Schandfleck betrachten, Ihren Wohlstand als Schuld, Ihre größten Männer, die Industriellen, als Lumpen und Ihre großartigen Fabriken als das Produkt von Muskelkraft, der Muskelkraft von von Peitschenhieben angefeuerten Sklaven, wie die Pyramiden Ägyptens. Der Schuft, der mit albernem Lächeln vorgibt, den Unterschied zwischen der Macht des Dollars und der Macht der Peitsche nicht zu sehen, sollte diesen Unterschied am eigenen Leibe erfahren – was er, glaube ich, auch wird. Solange Sie nicht erkennen, dass Geld die Wurzel alles Guten ist, betteln Sie um Ihre eigene Zerstörung. Wenn Geld nicht mehr das Werkzeug ist, mit dem die Menschen untereinander handeln, dann werden Menschen die Werkzeuge von Menschen. Blut, Peitsche und Gewehre – oder Dollars. Treffen Sie Ihre Wahl – eine andere gibt es nicht – Ihre Zeit ist bald abgelaufen.“


[Dies ist der übersetzte Volltext zum Lesen – hier geht es zur vorgelesenen AUDIO-Version!]

Weitere Volltexte findest Du hier.

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Hörbücher / Audibles

142. Ist Geld die Wurzel allen Übels?

von Ayn Rand – aus ihrem Roman «Der freie Mensch» (a.k.a. «Atlas Shrugged»)

[Hier geht es zum übersetzten Text, zum Mitlesen oder Nachlesen!]

«Wenn Sie sehen, dass Menschen durch Betrug und Beziehungen anstatt durch Arbeit reich werden und Ihre Gesetze Sie nicht vor ihnen schützen, sondern umgekehrt; wenn Sie sehen, dass Korruption belohnt und Ehrlichkeit zur Selbstaufopferung wird – dann wissen Sie, dass Ihre Gesellschaft verloren ist.»

(Ayn Rand)
Ayn Rand - Rede über das Geld: "Ist Geld die Wurzel allen Übels?" aus "Atlas Shrugged" ("Der freie Mensch")

Ayn Rand’s bekanntestes Werk, «Atlas Shrugged» (dt. Ausgabe: «Der freie Mensch«) wird als eines der einflussreichsten politischen Bücher des 20. Jahrhunderts betrachtet, und die darin enthaltene Erklärung von Geld ist wohl eine der brillantesten, die es gibt …
In der betreffenden, von mir vorgelesenen Passage entwickelt sich ein Gespräch, in dem u.a. auf eine Bemerkung, Geld sei die Wurzel allen Übels und Ursache für viele Probleme der heutigen Zeit, eingegangen wird. Ein aufrüttelnder Monolog, der unbedingt anhörenswert ist.

Weiterführende Literatur:

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123. Erzähle mir nicht, dass es keine Helden in Bitcoin gibt

von Tomer Strolight – Originaltitel: «Don’t Tell Me There Are No Heroes In Bitcoin«

«Was könnte es bedeuten, für das zu kämpfen, was richtig ist? Es bedeutet genau das: Wenn etwas richtig und gut ist und andere versuchen, es zu zerstören oder zu untergraben, bedeutet es, dafür zu kämpfen, es zu erhalten und zu schützen. (..) In Bitcoin ist das immer der Kampf um die Erhaltung der Dezentralisierung.»

(Tomer Strolight)

In Bitcoin gibt es keine Superstars, die vorgeben, was mit dem Projekt zu geschehen hat, die Pressekonferenzen halten oder ohne deren regelmäßige Belehrungen oder Interventionen nichts läuft. Es eine komplexe, gewachsene und vielschichtige Community aus vernetzten Individuen, die definiert, was Bitcoin ist. Doch ein Netzwerk muss sich ständig neu organisieren und anpassen, gleichzeitig aber auch seine elementaren Eigenheiten bewahren, will es sich nicht in Beliebigkeit und Undifferenziertheit auflösen. Und genau das ist der tägliche Kampf der Bitcoin-Helden. Ein schöner, neuer Artikel von Tomer Strolight.

Verweise aus der Nachbesprechung:

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111. Der Tod des Vertrauens: Wenn Institutionen erodieren, ist Bitcoin unsere einzige Hoffnung.

von Dan Weintraub – Originaltitel: «The Death Of Trust: As Institutions Erode, Bitcoin Is Our Only Hope«

«Die Verheißung von Bitcoin ist, dass er langsam genau das Tier verschlingt, das seinen Bedarf geweckt hat.»

Unsere Gesellschaft verändert sich. Im Zuge der letzten paar Jahre verloren wohl so viele Menschen wie nur selten zuvor das Vertrauen in ihre “Volks”-Vertreter, die staatlichen Institutionen, und darin, dass diese in ihrem Interesse agieren würden. Doch wenn man niemandem mehr glauben kann, und sich auch Werte und Kennzahlen immer mehr von der Realität abkoppeln: welchen Ausweg, welche Hoffnung gibt es noch? Nun, der Titel der heutigen Vorlesung nimmt es schon ein klein wenig vorweg. 😉

Hinweis: Der Autor Dan Weintraub ist Autor einiger Bücher über Bitcoin, die in gedruckter Form sehr günstig auf Amazon, und in PDF-Form frei auf seiner Website verfügbar sind.

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103. Die Erklärung monetärer Unabhängigkeit

Originaltitel: «Declaration of Monetary Independence«

«Wir fordern alle Teilnehmer der Bitcoin-Community auf, dieses Dokument mit Ihrer Unterschrift zu unterstützen, sofern dies für sie sicher ist. Lasst die Welt wissen, dass wir hier sind, wir viele sind und wir vereint sind!»

(aus der Deklaration)

Unsere heutige Vorlesung basiert auf einer Deklaration, die Ende 2021 von engagierten Mitgliedern der Bitcoin-Community verfasst wurde. Ihre ursprünglichen Unterzeichner glauben, dass Zentralbanken und Regierungen auf der ganzen Welt ihr exorbitantes Privileg, nämlich Geld zu drucken, missbraucht haben – die Deklaration schlägt eine neue Vorgehensweise, nämlich ein Ende von Monopolgeld, vor. Bürger sollen freie Wahl haben.

Du bist eingeladen, sie zu lesen oder Dir anzuhören und zu unterschreiben, wenn Du Dich davon angesprochen fühlst.

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86. Die trinitarische Formel des Geldes

von Robert Breedlove – Originaltitel: «The Trinitarian Formular of Money«

«Zentralbanken haben das Geld monopolisiert und die Verwaltung des Geldangebots korrumpiert, um billig Energie und Raumzeit von den Marktakteuren zu erwerben. Dieser Verstoß gegen die trinitarische Formel geht auf Kosten einer verzerrten Preisbildung, die das geldvermittelte Informationssystem ist, auf das sich die Marktakteure zur Orientierung verlassen. Bitcoin ist das einzige Geld, das die trinitarische Formel in einer unbestechlichen Umsetzung praktisch perfektioniert.»

Robert Breedlove

Der heute vorgelesene Text befasst sich auf einer fundamentaleren Ebene mit der Funktion des Geldes und beschreibt Information, Energie und Raumzeit als die 3 substanziellen Elemente seines Wesens. Wenn auch nur die Funktion einer einzigen Ebene fehlt oder verfälscht ist, kann Geld seiner Funktion nicht gerecht werden, ähnlich wie weißes Licht das Ergebnis einer Kombination aller Spektralfarben ist.

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77. Für eine Rückkehr zu niedriger Zeitpräferenz

von Saifedean Ammous – Originaltitel: «Making Time Preference Low Again«

«Bitcoin ist die Lösung des freien Marktes für das Problem der steigenden Zeitpräferenz. Er ist die technologische Lösung, die es jedem ermöglicht, wieder in den Prozess der Senkung der Zeitpräferenz, des Sparens, der Kapitalakkumulation und der Zivilisation einzusteigen. Sie bedarf keiner politischen Erlaubnis, sie macht Politik und Geldpolitik überflüssig, sie ist unaufhaltsam, und sie ist für jeden, der sie annimmt, äußerst lohnend.«

Saifedean Ammous

Mit besonderer Freude lesen wir heute für Euch den Leitartikel der brandneu erschienenen 5. Ausgabe der „The Bitcoin Times“, verfasst vom Autor des bekannten Bitcoin-Standard-Werkes «The Bitcoin Standard«, Saifedean Ammous.

Saifedean hat in seinem Artikel eine Zusammenfassung des Konzepts der Zeitpräferenz aus Sicht der Austrian Economics, also der österr. Schule der Nationalökonomie gegeben. Wer den nächsten Schritt hinein in den «Kaninchenbau Bitcoin» tun möchte, findet darin sicher einiges zum Nachdenken und erfährt ein besseres Verständnis nicht nur dafür, warum Bitcoin so hohes Verbesserungspotenzial für eine Vielzahl von Bereichen unseres Lebens hat, sondern könnte auch ein Stück weit besser verstehen, warum eingefleischte Bitcoiner so ticken, wie sie das häufig tun… 🙂

Zum Weiterlesen und -Hören hier einige der genannten Verweise:

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72. 21 Millionen Bitcoin sind nicht verhandelbar!

von Zach_of_Earth – Originaltitel: «21 Million Is Not Negotiable«

„Es liegt in der Natur des Menschen, dass eine Notsituation, wie schlimm sie auch sein mag, nie so schlimm sein wird, dass Geld allein die Notlage beheben kann. Geld erschafft keine Dinge. Menschen schaffen Dinge. Wenn mehr Lebensmittel benötigt werden, dann werden mehr Menschen arbeiten, um Lebensmittel zu produzieren. Mehr Geld ist niemals die beste langfristige Lösung. Satoshi hat das verstanden, und jetzt verstehst Du es auch.“

Zach_of_Earth

Woraus beziehen wir die Sicherheit, dass es wirklich immer nur 21 Millionen Bitcoin geben wird, und ist das überhaupt sinnvoll? Wofür brauchen wir das? Werden die Miner nicht verhungern, wenn es nicht zumindest eine gewisse, und sei es auch nur eine fixe Inflationsrate gäbe? Diese und ähnliche Fragen sind Gegenstand immer wiederkehrender Diskussionen – Grund genug, einen Artikel für Euch zu finden, der sich diesen Fragen von den Grundprinzipien Bitcoins aus annähert. Einige Zitate direkt aus dem Bitcoin Whitepaper von Satoshi Nakamoto illustrieren, wie Satoshi selbst zentrale Bitcoin-Elemente wie die begrenzte Anzahl begründete.

Empfehlenswerte weitere Vorlesungen zu dieser Thematik:

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71. Bitcoin vs. Gold

von Pierre Rochard – Originaltitel: «Bitcoin versus Gold«

«Der grundsätzliche Nutzen des Geldbesitzes liegt in der Negativität: dass man kein Konsumgut oder Produktionsgut besitzt.»

Pierre Rochard

In gewissem Sinne stellt die heutige Vorlesung eine Weiterführung der letzten Episode dar – wie können wir uns vor Inflation schützen, ist sie tatsächlich problematischer als Deflation, und wie kann man sinnvoll «sparen»? Ist es für Bitcoin günstig, ein «store of value» (SoV / Wertspeicher) sein zu wollen, wäre es nicht wichtiger, möglichst bald ein «medium of exchange» (MoE / Tauschmedium) zu werden? Was ist der Vorteil von Bitcoin gegenüber Gold, das doch ein bewährter Wertspeicher ist? Pierre Rochard, der als überzeugter «Austrian Economist» schon während der ersten Jahre Bitcoin «entdeckte» und immer wieder exzellente Grundlagen-Artikel verfasst, widmet sich in diesem kurzen und prägnanten Essay (danke dafür auch an das Magazin «The Bitcoin Times«) genau diesen Fragen.

Anhör-Tipp: mitunter erfasst man tiefere Zusammenhänge in Pierre’s Texten erst nach mehrmaligem Lesen/Anhören. Als Startpaket vor dem «Abflug» hier noch kurz einige Begriffserklärungen für die Nicht-Philosophen unter uns:

Konsequentialismus: Ein Sammelbegriff für ethische Theorien, die den moralischen Wert einer Handlung aufgrund ihrer Konsequenzen beurteilen. Häufig werden konsequentialistische Positionen und Haltungen polemisch auf die Maxime «Der Zweck heiligt die Mittel» verkürzt.

Deontologie: Eine Klasse von ethischen Theorien, die den moralischen Status einer Handlung nicht anhand ihrer Konsequenzen bestimmen. Bestimmte Handlungen können daher als intrinsisch gut oder schlecht bezeichnet werden. Entscheidend ist dabei, ob die Handlung einer verpflichtenden Regel gemäß ist und ob sie aufgrund dieser Verpflichtung begangen wird.

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